Jiu-Jitsu

Hier zunächst eine Kurzfassung über das Jiu-Jitsu Allgemein. Das in der IOBF gelehrte Jiu-Jitsu basiert auf den traditionellen Techniken, wurde jedoch von der sportlichen Seite gelöst um auch heute noch ein funktionierendes Selbstverteidigungssystem zu gewährleisten.

bis in das 16.Jahrhundert zurück. Es entwickelte sich aus älteren Kampfsystemen, die ihren Ursprung in Indien und China hatten. Diese Systeme wurden mit lokalen Techniken vermischt und weiterentwickelt. Diese Adaption anderer Systeme und Techniken hält bis heute an und führte zu stark ausdifferenzierten Stilen.

Entwicklung der asiatischen Kampfkünste vor 1600

Die Anfänge der asiatischen Kampfkünste liegen im Dunkel der Geschichte verborgen. Fakten mischen sich mit Mythen und Legenden.

Entwicklung in Japan ab 1600

Zu Beginn des 17.Jahrhunderts kamen die chinesischen Künste des Kung Fu mit missionierenden Mönchen nach Japan und wurden dort mit den traditionellen Techniken des Sumo-Ringens verbunden. Hieraus sich das Jiu-Jitsu entwickelt haben.

Als Ausgangspunkt werden insbesondere zwei Legenden berichtet. Gegen 1650 soll der Chinese Chin Gen Pin (oder Tsin Gembin) seine geheimen Kampfkünste des Kung Fu an drei japanische Samurai verkauft haben.

Die zweite Geschichte bezieht sich auf den japanischen Arzt Akyjama Shirobei (nach anderer Überlieferung: A. Yoshitoki), der beobachtet haben soll, wie eine Weide im Sturm dem Wind nachgab und so den Sturm unbeschadet überstand, während die starren Äste einer Kiefer durch den Wind brachen. (Nach einer anderen Überlieferung brachen die Äste der Kiefer unter der Last von Schnee, während die Weide, indem sie nachgab und der Schnee abrutschte, unbeschadet blieb.) Shirobei hatte in China die Kunst des waffenlosen Zweikampfs erlernt.

Nach dieser Beobachtung entwickelte er die Idee eines Kampfsystems, in dem der Schwächere durch Nachgeben wie die Weide siegen könne. Er zog sich in den Tennango- Tempel in Tsukushi zurück und entwickelte mit Hilfe seiner anatomischen Kenntnisse 103 Griffe zur Selbstverteidigung. Er nannte sein System „Yoshin-ryu“, „Weidenherzschule“.

Es kann jedoch keine der Geschichten historisch belegt werden. Dagegen ist die Existenz

verschiedener Kampfkunstschulen in Japan im 17.Jahrhundert belegbar. 1603 einte der Kriegsherr Tokugawa Ieyasu nach etwa 130 Jahren Bürgerkrieg das japanische Reich durch militärische Gewalt und begründete die Edo-Periode (1603 - 1868). Die Edo-Periode war die längste ununterbrochene Friedensperiode in Japan.

Im Rahmen des über Generationen andauernden Bürgerkriegs, der Zeit der streitenden Reiche, war die Soldatenkaste der Samurai zu großem Einfluss gekommen, den sie auch während der Edo-Periode beibehielt. Die Samurai übten sich in verschiedenen Kampfkünsten mit und ohne Waffen. Jede dieser Künste wurde in eigenen Schulen (ryu) gelehrt, die jeweils eigene Stile und Traditionen pflegten.

Die Kunst des waffenlosen Kampfes war u.a. als Jiu Jitsu oder Yawara bekannt. Die verschiedenen Schulen konzentrierten sich auf verschiedene Technikbereiche. Kito ryu Jiu Jitsu betonte die Wurftechniken, Yoshin ryu Schläge und Tritte, Daito ryu Wurf- und Grifftechniken, Yawara Druck auf empfindliche Körperstellen.

Ganz allgemein kann man sagen, dass überall auf der Welt zu allen Zeiten Kampfkünste geübt wurden. Diese entstanden im Rahmen der militärischen Ausbildung der Soldaten. Vorrangig wurde jedoch der Umgang mit Waffen geübt, wie Schwert und Schild. Auch die Samurai übten sich vor allem im Umgang mit dem Schwert. Waffenlose Kampfkünste wurden nur nachrangig gebraucht, wenn das Schwert verloren ging.