Stile-Systeme

Es ist nicht so einfach, die Entstehung und frühe Entwicklung von alten überlieferten Techniken und Verfahren wiederzugeben. Meist wurden in früher Zeit effektive Methoden nur von Vater zu Sohn oder anderwärtig innerhalb einer Familie weitergegeben. Aufzeichnungen in irgendeiner Form gab es nicht, da es ja auch nicht erforderlich war, jemand Fremden etwas von dem internen Wissen zu vermitteln.
Da in der heutigen Zeit zudem immer mehr Wert auf körperliche Fitness oder sportliche Betätigung gelegt wird, sind natürlich viele elementare Faktoren der Kampfkünste in Vergessenheit geraten. Dabei sind körperliche Fitness und sportliche Betätigung Nebenfaktoren einer Kampfkunst, jedoch nicht allein ausschlaggebend. Kampfkunst, auch als Budo bezeichnet ist eine Art Lebensschulung, da die Vermittlung der Prinzipien, Taktiken, Strategien usw. auch auf alle Bereiche des „normalen“ täglichen Lebens anwendbar sind. .Die Vielzahl der heute vorhandenen Systeme, die alle für sich den Titel der „ultimativen“ Stile in Anspruch nehmen, jedoch meist nur einseitige Spezialisierung von Techniken und Kampfprinzipien fördern, die zumeist nur sportlichen Charakter haben, macht es natürlich schwierig ein System, wie Goshinryu Kempo zu vermitteln.
Durch den Einfluss verschiedener Faktoren, die ja auch mit der kulturellen Bedeutung Okinawas in Verbindung stehen wurde dieses System zu einem effektiven Kampfkunstsystem. In der weiteren Entwicklung war das Goshinryu Kempo zunächst nur den Erstgeborenen der Fürstenhäuser Okinawas zugängig. Die Nähe zu China und der Kontakt vor allem zu den südchinesischen Provinzen brachten einen regen Handels- und Kulturaustausch mit sich.
Dadurch wurden auch viele Kampfkunstsysteme Okinawas beeinflusst. Viele Kampfkunstlehrer, die die okinawanischen Systeme maßgeblich beeinflussten oder okinawanische Kampfkunstexperten besuchten die Provinz Fukien in Südchina und tauschten dort ihre Kenntnisse mit denen der südchinesischen Meister aus. Die Kampfkünste Okinawas wurden aber auch durch die Seefahrer (hier auch viele Piraten, die vor der Küste ankerten), die natürlich ihrerseits ebenfalls verschiedene Kampfkünste praktizierten, beeinflusst. Da über mehrere Zeiträume ja auch freundschaftliche Kontakte mit den Samurai Familien Japans, deren Daimyos und Clans bestanden, hatten die Bewohner Okinawas viele Möglichkeiten die externen Kampfkünste in ihre eigene Kampfkunst zu integrieren.
Die okinawanische Kampfkunst entwickelte sich in einer starken Verbindung zur Okinawanischen Kultur und Denkweise. Über einen Zeitraum von 500 Jahren hinweg, von 1372 bis 1872/79, hatte das kleine Königreich Ryukyu einen treuen Tributstaat Chinas dargestellt, dessen Oberschicht in außerordentlichem Maße sinisiert war. Viele Kampfkunstsysteme auf Okinawa wurden dadurch beeinflusst. Die Kampfkunstlehrer, die die awanischen Systeme maßgeblich beeinflussten oder okinawanische Kampfkunstexperten besuchten die Provinz Fukien in Südchina und tauschten dort ihre Kenntnisse mit denen der südchinesischen Meister aus. Die Kampfkünste Okinawas wurden aber auch durch die Seefahrer (hier auch viele Piraten, die vor der Küste ankerten), die natürlich ihrerseits ebenfalls verschiedene Kampfkünste praktizierten, beeinflusst.
Da über mehrere Zeiträume ja auch freundschaftliche Kontakte mit den Samurai Familien Japans, deren Daimyos und Clans bestanden, hatten die Bewohner Okinawas viele Möglichkeiten die externen Kampf-künste in ihre eigene Kampfkunst zu integrieren. Die okinawanische Kampfkunst entwickelte sich in einer starken Verbindung zur Okinawanischen Kultur und Denkweise. Über einen Zeitraum von 500 Jahren hinweg, von 1372 bis 1872/79, hatte das kleine Königreich Ryukyu einen treuen Tributstaat Chinas dargestellt, dessen Oberschicht in außerordentlichem Maße sinisiert war. Die enge kulturelle und politische Ausrichtung auf China hin eröffnete dem Inselreich nicht nur die Schätze der chinesischen Kultur, sondern, im Rahmen des offiziellen Gesandtschaftsverkehrs, auch die Vorteile eines ausgedehnten Handels, der die Insel Okinawa mit ihrer Hauptstadt Shuri, dem heutigen Naha, im 15. und 16. Jahrhundert zum bedeutendsten Handelsplatz Ostasiens werden ließ. Es wird in heutigen Abhandlungen oft auf das historische Wahrzeichen des König-reiches Ryukyu verwiesen, ein Tor mit einer Inschrift aus dem Jahr 1554, in welcher das Königreich vom damaligen chinesischen Kaiser als (in jap. Lesung) Shurei no kuni, dies bedeutet Land der Sittlichkeit, gepriesen wird, dies aus chinesischem Munde die höchste aller denkbaren Auszeichnungen.
Das Tor, Shurei no mon, bildet heute wieder das Zentrum des vor wenigen Jahren rekonstruierten Schloss Bezirks in Naha/Shuri. Auch dies mag Grund für die verschiedene Schreibweisen der Kanji für Goshinryu – Kempo sein, da die Zeichen so-wohl chinesisch, okinawanisch oder japanisch interpretiert und gelesen werden können. Genaues hierzu lässt sich heute nicht mehr feststellen.

Wie sein Vater Xie Tzu Xiang benutzte er mehrere Namen, er nannte sich u.a. auch Tatsuya Shimoda. Sein Großvater war Xie Zhong Xiang, besser bekannt als Ryu Ryuko. Dieser gehört zur Ahnenlinie der 36 Familien, die seinerzeit nach Okinawa gingen. Vieles über die Familie Xiang liegt im Dunkeln. Ebenso verließ Xie Shou Xiang vor Eintritt Japans in den 2. Weltkrieg Okinawa und tauchte in China unter. Nach Rückkehr aus China nahm er dann, um Repressalien zu vermeiden den Namen Tatsuya Shimoda an. Außer dem Training bei seinem Vater und Großvater wurde er auch u.a. von Chou Tsu-Ho, jap. Shujiwa unterrichtet. Er trainierte mit vielen berühmten Karateexperten Okinawas zu dieser Zeit. Er war ein Experte des Gotenpo, bzw. des Goshinryu Kempo und sowohl in Waffen, wie auch in den waffenlosen Systemen ein hochrangiger Experte. Da es sehr widersprüchliche Aussagen zum Goten-Po gibt, schließlich bezeichnete man damit auch ein System, das früher nur an die Erstgeborenen der Fürstenhäuser Okinawas und dann später auch engsten Vertrauten und deren Familien vermittelt wurde, lässt sich nicht genau festlegen, ob nun auch das System der Familie Motobu identisch ist mit dem Goten-Po, welches von Xie Shou Xiang unterrichtet wurde. Er unterrichtete das Goshinryu Kempo so, wie er es von seinem Vater und einigen anderen Kampfkunst-Experten sowohl okinawanischer, wie auch chinesischer Stile erlernt hatte. Einige Kata im Goshinryu-Kempo haben beispielsweise die gleichen Namen wie andere bekannte Kata, sind jedoch sehr unterschiedlich, da hier oft die Einflüsse aus anderen Systemen eingebaut wurden.
Durch den Austausch der Kenntnisse der Schüler und Meister untereinander lernte man die Kata der anderen Systeme und konnte diese dann analysieren. Dadurch entstanden, auch durch die jeweilige Interpretation der Ausführenden dieser Kata ähnliche Formen, die im Aussehen vielleicht anders waren, jedoch an Inhalt nicht verloren. Im Gegenteil, meist wurden diese Kata inhaltlich durch die Prinzipien und Sichtweisen der Goshinryu-Kempo Meister die eigentliche Bedeutung zugeteilt.
In der Gendai-Zeit, in der die eigentlichen Aspekte und Bedeutung der Kampfkünste in den Hintergrund gerieten und „Karate“ zu Sport bzw. einer Methode, die an Grundschulen und Universitäten als „Schulsport“ unterrichtet wurden, mussten sich die Systeme auf Druck des Erziehungsministeriums registrieren lassen und eine einheitliche Regelung in Bezug auf Prüfung, Graduierung usw. vorweisen. Anders als bei vielen anderen Karatesystemen Okinawas legte man keinen Wert auf eine Registrierung durch das Butotukai und schloss sich auch keiner anderen Organisation an. Dadurch blieb das System im Dunkeln.
Da dieses System schwierig zu erlernen war gab es zwar nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche Schüler die sich hier versuchten, doch nur wenige haben das System wirklich erlernt. Daraus resultiert auch, dass es zwar weltweit Organisationen und Dojo mit gleichem Namen gibt, doch diese Systeme untereinander stark voneinander abweichen. Bezeichnend ist auch, dass es gerade in vielen Selbstverteidigungssystemen Parallelen gibt, in den heute bekannten Karatesystemen jedoch weniger. Dies mag daran liegen, dass das Karate zu einem reinen Freizeit- und Wettkampfsport avanciert ist und jegliche Aspekte der Wirksamkeit der Techniken und damit verbundenen anatomischen , medizinischen und philosophischen Aspekte in den Hintergrund geraten sind.

Beim Goshinryu-Kempo handelt es sich um ein kompaktes System, das eine komplette Ausbildung ermöglicht, aber auch den Spielraum lässt, einzelne Komponenten des Systems als selbstständige Disziplin auszuüben. In der damaligen Zeit, in der man nicht die Möglichkeit hatte sich lange mit dem Erlernen von Techniken etc. zu beschäftigen, da beispielsweise in der Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen hierfür einfach nicht der Zeitraum vorhanden war.
Es konnte täglich passieren, dass man sich zur Wehr setzen musste. Durch diese Praxis haben sich viele alte Systeme sehr stark entwickelt und nach und nach erfuhren die Ausübenden des Systems dann die speziellen Eigenheiten und Bedürfnisse, sich erfolgreich zur Wehr setzen zu können.
Da oft im Geheimen geübt wurde und Kämpfe auch nicht ohne Verletzungen ausgetragen wurden, war es für viele Systeme und deren Meister unabdingbar, sich auch mit den medizinischen Faktoren auseinander zu setzen.
Viele Okuden (geheim gehaltene Techniken) basieren auf Kenntnis der anatomischen und medizinischen Gegebenheiten. Dabei hatte man die Schwachstellen am Körper analysiert und Techniken entwickelt, die nur auf Anwendung auf diese Stellen ausgelegt waren. Zu den Okuden gehörten auch spezielle Techniken und Taktiken, die im Kampf angewendet wurden.
Dass ich heute ausnahmslos das Goshinryu Kempo unterrichte liegt wohl in erster Linie darin begründet, dass hier nie auf authentische und originäre Systeme bestanden wurde, obwohl es als Familiensystem diesen Anspruch erheben könnte. Bei meinem ersten Zusammentreffen mit diesem System war vielmehr die Aussage, dass man die praktikabelsten Techniken aus verschiedenen Systemen aus der Frühzeit in das System übernommen habe um es zu einem umfassenden, effektiven Kampfsystem zu machen für mich entscheidend. Schaut man sich die so genannten Genealogien der einzelnen Systeme an, fällt auf, dass die meisten Systeme immer wieder auf die gleichen Personen zurückgreifen, dann irgendwann Linien abgehen, die eine Existenz des heutigen Systems bekräftigen sollen.
Tatsache ist jedoch, dass man im Prinzip derartige Genealogien nicht aufstellen kann. Viele Kampfkunstexperten in der Entwicklung des Karate avancierten sehr schnell zum Meister. Viele brachten durch ihre Reisen immer wieder neue Aspekte in ihre Kampfkunst oder ihr System ein. Die Schüler, wenn man diese mal so nennen mag, zogen ihrerseits ebenfalls wieder von Meister zu Meister, blieben kurze Zeit und gründeten ihre eigenen Systeme. Das, was man heute als authentisch oder originär betrachten möchte entstand etwa zur Zeit der Meiji-Restauration.
Als Okinawa dann unter die Regierungshoheit Japans geriet, die ja inspiriert durch preußische Verwaltung und Beamtentum dann alles organisieren und katalogisieren wollte, entstanden die meisten der heute bekannten Systeme. Dem Goshinryu-Kempo liegen klassische Systeme der einzelnen sogenannten Tierstilarten zugrunde, wie beispielsweise Kranich, Tiger, Drache, Schlange, nur um einige zu nennen. In vielen Karate- und Kemposystemen sind diese Komponenten enthalten. Teilweise werden sie aus Unwissenheit nicht unter-richtet, oder aber auch deshalb, weil es in früheren Zeiten politisch verpönt war Systeme, die chinesischen Ursprungs waren zu unterrichten. Viele brachten durch ihre Reisen immer wieder neue Aspekte in ihre Kampfkunst oder ihr System ein.
Die Schüler, wenn man diese mal so nennen mag, zogen ihrerseits ebenfalls wieder von Meister zu Meister, blieben kurze Zeit und gründeten ihre eigenen Systeme. Das, was man heute als authentisch oder originär betrachten möchte entstand etwa zur Zeit der Meiji-Restauration. Als Okinawa dann unter die Regierungshoheit Japans geriet, die ja inspiriert durch preußische Verwaltung und Beamtentum dann alles organisieren und katalogisieren wollte, entstanden die meisten der heute bekannten Systeme.
Dem Goshinryu-Kempo liegen klassische Systeme der einzelnen sogenannten Tierstilarten zugrunde, wie beispielsweise Kranich, Tiger, Drache, Schlange, nur um einige zu nennen. In vielen Karate- und Kemposystemen sind diese Komponenten enthalten. Teilweise werden sie aus Unwissenheit nicht unter-richtet, oder aber auch deshalb, weil es in früheren Zeiten politisch verpönt war Systeme, die chinesischen Ursprungs waren zu unterrichten. In einem System wie Goshinryu-Kempo, das eine große Vielfalt beinhaltet und sich aus vielen Faktoren zusammensetzt sind Übung, Wille, Geduld und Disziplin besonders gefordert.

Tamashii-Ryu bedeutet übersetzt etwa so viel wie „Persönliches Seelensystem“.

Diese Bezeichnung wurde vom Großmeistergremium für die Sokeship von Soke H.W. Köhnen gewählt, weil es dem entspricht, was von Soke H.W. Köhnen unterrichtet wird und was er im Laufe seines Kampfkunstlebens erlernt hat. Es entspricht sämtlichen   Anforderungen, die man an ein kompaktes, effektives System stellt und vermittelt neben den vielfältigen technischen Grundlagen und Prinzipien auch die geistige, philosophisch, spirituelle Seite der Kampfkunst.

Neben seinen Ausbildungen im Shotokan-Karate, Kempo, Goshinryu-Kempo, diversen Kung-Fu und Karatestilen, sowie zahlreichen Ju-Jutsu-Systemen und Waffenkampfkünsten paart sich dieses Wissen mit den Erfahrungen aus Einsätzen im Security-Bereich, seinem Studium der Philosophie und der ostasiatischen Geschichte.

Das von Soke H.W. Köhnen vermittelte System ist ein komplettes Kampfsystem. Durch seine Vielseitigkeit und sein profundes Wissen gilt Soke H.W. Köhnen weltweit als Experte auf dem Gebiet der Kampfkunst, dies unabhängig von den jeweiligen Systemen. Kampfkunst ist eine faszinierende Angelegenheit, man findet immer wieder neue Aspekte und Erkenntnisse und hat die Gewissheit an einer Perfektion zu arbeiten, die man nie erreichen wird, doch das Näherkommen eben an diese Perfektion den besonderen Reiz darstellt.

 Die Auseinandersetzung mit Kultur, Geschichte, Medizin und Philosophie sind weitere Ansprüche an einen Kampfkünstler, deren Ergebnisse sich gut auf das „normale“ Leben umsetzen lassen. Selbstverständlich, dies liegt in der Natur einer derartigen Auseinandersetzung wird man immer wieder Grenzen erreichen, an denen man sich fragt warum man eigentlich Kampfkunst ausübt. Doch diese Frage ist irgendwann ebenso überflüssig wie die Frage warum man eigentlich lebt. Wie oft stellt man sich im Leben die Frage warum man dies oder jenes macht und welchen Sinn es hat. Gerade in einem System wie Goshinryu-Kempo, das eine große Vielfalt beinhaltet und sich aus vielen Faktoren zusammensetzt sind Übung, Wille, Geduld und Disziplin besonders gefordert. Es ist natürlich nicht so einfach, die Entstehung und frühe Entwicklung von alten überlieferten Techniken und Verfahren wiederzugeben. Meist wurden in früher Zeit effektive Methoden nur von Vater zu Sohn oder anderwärtig innerhalb einer Familie weitergegeben. Aufzeichnungen in irgendeiner Form gab es nicht, da es ja auch nicht erforderlich war, jemand Fremden etwas von dem internen Wissen zu vermitteln. Da in der heutigen Zeit zudem immer mehr Wert auf körperliche Fitness oder sportliche Betätigung gelegt wird, sind natürlich viele elementare Faktoren der Kampfkünste in Vergessenheit geraten. Dabei sind körperliche Fitness und sportliche Betätigung Nebenfaktoren einer Kampfkunst, jedoch nicht allein ausschlaggebend. Kampfkunst, ist eine Art Lebensschulung, da die Vermittlung der Prinzipien, Taktiken, Strategien usw. auch auf alle Bereiche des „normalen“ tägli

Kempo 拳法
bedeutet im Japanischen „die Lehre der Faust“.
Es ist ein japanischer Sammelbegriff für verschiedene Kampfkünste. Der Begriff selbst ist die japanische Aussprache des gleichgeschriebenen Wortes aus dem Chinesischen „QuanFa“.
Im chinesischen Ursprungsland ist „Quánfǎ“ ein früher gebräuchlicher Überbegriff für alle Kampfkunstsysteme. Die Entstehung des Kempo ist unbekannt, wird jedoch meist auf China der Tang-Dynastie (618 bis 907 n. Chr.) datiert. Bereits im 14. Jahrhundert unterhielt Okinawa, damals Zentrum des unabhängigen Inselkönigreichs Ryūkyū, rege Handelskontakte zu Japan, China, Korea und Südostasien. Dadurch gelangten die Kampfkünste Chinas dann nach Okinawa und vermischten sich mit den dortigen Systemen, genannt Tode (jap. 唐手).Es kann daher frei als „Handtechnik aus dem Land der Tang“ (China) übersetzt werden (bedeutet aber natürlich die verschiedenen Techniken als Ganzes).
Durch die mehrmalige Besatzung durch die Satsuma-Samurai wurde die Kampfkunst im Geheimen geübt. Aufzeichnungen sind durch die Geheimhaltung, aber auch durch die Tatsache, dass die meisten Bewohner des Schreibens unkundig waren nicht vorhanden. Der Kommissar für Erziehung in der Präfektur Okinawa, Ogawa Shintaro, wurde 1890 während der Musterung junger Männer für den Wehrdienst auf die besonders gute körperliche Verfassung einer Gruppe junger Männer aufmerksam.
Diese gaben an, auf der Jinjo Koto Shogakko (Jinjo-Koto-Grundschule) im Karate unterrichtet zu werden. Daraufhin beauftragte die Lokalregierung den Meister Yasutsune Itosu damit, einen Lehrplan zu erstellen, der unter anderem einfache und grundlegende Kata (Pinan oder Heian) enthielt, aus denen er Taktik und Methodik des Kämpfens weitgehend entfernte und den gesundheitlichen Aspekt wie Haltung, Beweglichkeit, Gelenkigkeit, Atmung, Spannung und Entspannung in den Vordergrund stellte. Karate wurde dann 1902 offiziell Schulsport auf Okinawa. Dieses einschneidende Ereignis in der Entwicklung des Karate markiert den Punkt, an dem das Erlernen und Üben der Kampftechnik nicht mehr länger nur der Selbstverteidigung diente, sondern auch als eine Art Leibesertüchtigung angesehen wurde.
Das Kempo geriet dadurch immer weiter in den Hintergrund und die Inhalte des Kempo wurden durch die sportlichen Aspekte mehr und mehr entfernt. 1930 wurde auf Okinawa und in Japan diese Bezeichnung durch „KARATE“ ersetzt. Das Karate entwickelte sich immer mehr zu einem System, mit dem man in der Lage ist sportliche Wettkämpfe zu betreiben und orientiert sich immer mehr zu rein sportlichen Aktivitäten, wobei der Sinn und Zweck, für das es entwickelt wurde immer mehr verloren geht.
Es ist nicht so einfach, die Entstehung und frühe Entwicklung von alten überlieferten Techniken und Verfahren wiederzugeben. Meist wurden in früher Zeit effektive Methoden nur von Vater zu Sohn oder anderwärtig innerhalb einer Familie weitergegeben. Aufzeichnungen in irgendeiner Form gab es nicht, da es ja auch nicht erforderlich war, jemand Fremden etwas von dem internen Wissen zu vermitteln. Da in der heutigen Zeit zudem immer mehr Wert auf körperliche Fitness oder sportliche Betätigung gelegt wird, sind natürlich viele elementare Faktoren der Kampfkünste in Vergessenheit geraten.
Dabei sind körperliche Fitness und sportliche Betätigung Nebenfaktoren einer Kampfkunst, jedoch nicht allein ausschlaggebend. Kampfkunst, auch als Budo bezeichnet ist eine Art Lebensschulung, da die Vermittlung der Prinzipien, Taktiken, Strategien usw. auch auf alle Bereiche des „normalen“ täglichen Lebens anwendbar sind. Die Vielzahl der heute vorhandenen Systeme, die alle für sich den Titel der „ultimativen“ Stile in Anspruch nehmen, jedoch meist nur einseitige Spezialisierung von Techniken und Kampfprinzipien fördern, die zumeist nur sportlichen Charakter haben. Durch den Einfluss verschiedener Faktoren, die ja auch mit der kulturellen Bedeutung Okinawas in Verbindung stehen wurde dieses System zu einem effektiven Kampfkunstsystem.
Die Nähe zu China und der Kontakt vor allem zu den südchinesischen Provinzen brachten einen regen Handels- und Kulturaustausch mit sich. Die Kampfkünste Okinawas wurden aber auch durch die Seefahrer (hier auch viele Piraten, die vor der Küste ankerten), die natürlich ihrerseits ebenfalls verschiedene Kampfkünste praktizierten, beeinflusst. Da über mehrere Zeiträume ja auch freundschaftliche Kontakte mit den Samurai Familien Japans, deren Daimyos und Clans bestanden, hatten die Bewohner Okinawas viele Möglichkeiten die externen Kampfkünste in ihre eigene Kampfkunst zu integrieren. Die okinawanische Kampfkunst entwickelte sich in einer starken Verbindung zur Okinawanischen Kultur und Denkweise.
Über einen Zeitraum von 500 Jahren hinweg, von 1372 bis 1872/79, hatte das kleine Königreich Ryukyu einen treuen Tributstaat Chinas dargestellt, dessen Oberschicht in außerordentlichem Maße sinisiert war. Viele Kampfkunstsysteme auf Okinawa wurden dadurch beeinflusst. Die enge kulturelle und politische Ausrichtung auf China hin eröffnete dem Inselreich nicht nur die Schätze der chinesischen Kultur, sondern, im Rahmen des offiziellen Gesandtschaftsverkehrs, auch die Vorteile eines ausgedehnten Handels, der die Insel Okinawa mit ihrer Hauptstadt Shuri, dem heutigen Naha, im 15. und 16. Jahrhundert zum bedeutendsten Handelsplatz Ostasiens werden ließ. Es wird in heutigen Abhandlungen oft auf das historische Wahrzeichen des König-reiches Ryukyu verwiesen, ein Tor mit einer Inschrift aus dem Jahr 1554, in welcher das Königreich vom damaligen chinesischen Kaiser als (in jap. Lesung) Shurei no kuni, dies bedeutet Land der Sittlichkeit, gepriesen wird, dies aus chinesischem Munde die höchste aller denkbaren Auszeichnungen.
Das Tor, Shurei no mon, bildet heute wieder das Zentrum des vor wenigen Jahren rekonstruierten Schloss Bezirks in Naha/Shuri. Das ursprüngliche Kempo war ein System, das alle Facetten beinhaltete, die für einen Kampf ausschlaggebend waren. Die Schüler dieser Systeme beschäftigten sich außerdem mit den verschiedensten Meditiationstechniken und Energielehrer, der Lehre der besonders verwundbaren Stellen am Körper usw. Im Laufe der letzten Jahrzehnte entstanden im Kempo, genau wie im Karate zahlreiche Stilrichtungen, die man in der Frühzeit nicht kannte. Man hatte eine gewisse Anzahl von Techniken und Praktiken, die zur Selbstverteidgung oder zum Schutz von Familienangehörigen, Dörfern etc. diente. Erst in der Neuzeit wurde alles kategorisiert und katalogisiert, um Systeme voneinander abzugrenzen, aber auch, um es dann an Schulen etc. unterrichten zu können, was in der alten Zeit nicht erforderlich war, da es sich da nicht um Sport handelte.
Die Anzahl der Stilrichtungen im Kempo ist heute ebenso unübersichtlich wie beim Karate. Doch alle haben die gleichen Techniken und Grundlagen, wobei hier lediglich Schwerpunkte in der Ausübung gesetzt werden. Die Kampfkünste dienen der Selbstverteidigung mit dem Aspekt der Gesunderhaltung des eigenen Körpers, der ja in den Systemen als Waffe eingesetzt wird. Kampfkunst soll außerdem die Ausübenden zu friedvollen Menschen erziehen, die die Kunst nur einsetzen um sich selbst oder andere zu schützen.

柔術 Ju(Jiu) Jutsu
ist eine Kampfkunst, mit der Angriffe (mit oder ohne Waffen) waffenlos und unter Ausnutzung von Hebel-, Wurf-, Schlag- und Trittechniken abgewehrt werden können. Es gibt verschiedene Aussprachen und Interpretationen hierüber. In vielen Legenden wird versucht das Urprinzip zu beleuchten:

  • Es wird von einem Weidenbaum und einem Kirschbaum im Winter berichtet. Unter der Last des Schnees brechen die Äste des Kirschbaumes wie Streichhölzer, die Weide aber gibt biegsam nach, lässt den Schnee abrutschen und bietet ihm somit keine Angriffsfläche.
  • die zweite Legende berichtet von dem Chinesenjungen Li-tei-feng der bei einem großen Sturm voller Entsetzen beobachtet, wie die dicksten Bäume entwurzelt und die stärksten Äste geknickt werden. Nur ein kleines Bäumchen wird verschont, es biegt seinen Wipfel im Sturm bescheiden bis hinunter zur Erde, aber als der Sturm nachlässt, richtet es sich wieder auf und steht unbeschädigt da.Heute vermutet man den Ursprung der meisten asiatischen Budokünste in der alten indischen Massagekunst. In dieser kann man schon 2000 v. Chr. Über 100 schmerz- und lebensempfindliche Punkte am menschlichen Körper. Diese Punkte, sie wurden „Atemi“ genannt, waren für die Mönche und Ärzte von großer Bedeutung, um Akupunktur und Akupressur anwenden zu können. Es wird weiter vermutet, im 10. Jahrhundert die Ursprungsform des Jiu Jitsu im Zuge eines Kulturaustausches als „Kempo“ von China nach Japan kam.
  • Es heißt auch, dass die Samurai eine Kunst des waffenlosen Kampfes von Akiyama, einem Arzt aus Nagasaki erlernten. Er hatte in China die traditionelle Medizin und die dortige Kampfkunsttradition studiert und fügte den chinesischen Lehren ein Konzept hinzu, dass eigenen Erkenntnissen basierte. Es heißt, er habe eine Weide im Sturm beobachtet, die sich unter dem Druck beugte und danach wieder aufrichtete, und dadurch die Überzeugung gewonnen, dass ein Sieg durch Nachgeben errungen werden könne. Seine Idee ersetzte die Kraftkomponente des ursprünglich chinesischen Kampfsystems und ebnete den Weg zu einem zentralen Stilkonzept vieler Jiu-Jitsu-Schulen. Er nannte sein System „Yoshin-Ryu“ („Weidenschule“) und unterrichtete darin auch Samurai, deren Einfluss viele Techniken ergänzte und verfeinerte, so dass aus der chinesischen Kampfkunst ein neuer, effektiver und komplexer Stil wurde.

Die älteste japanische Schrift über den Zweikampf, „Takanogawy“, weist bereits auf das Bestehen eines waffenlosen Kampfsystems um 70 v. Chr. hin. Dieses frühe System gilt als erster historisch gesicherter Vorläufer des heutigen Jiu-Jitsu. Weitere bekannte Stile kamen erst etwa 800 Jahre später als rituelle Kampftechniken auf und entwickelten sich erneut zu „profanen“ Formen des Zweikampfes. In folgender Zeit bestanden in Japan zwei Arten dieser Kampfkunst: das sogenannte Bu-Gi kam als Kriegskunst bei realen Kämpfen zur Anwendung, während das Kyo-Gi für Vorführungen und Wettkämpfe an kaiserlichen Höfen gebraucht wurde. Die Kampfsysteme jener Zeit beschränkten sich vor allem auf Griff- und Kontrolltechniken und verstärkten die Schlag- und Wurfelemente erst mit Beginn der späteren intensiven Beziehungen zum chinesischen Festland.
Im 12. Jahrhundert entwickelte ein japanischer General die Schule des „Handkampfes“. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich viele verschiedene Namen wie „Jawara“ (der Weg des Bogens und des Pferdes)
Yawara ist eine der ältesten japanischen Jiu Jitsu-Formen, welches ausschließlich von den Samurai, der Ritterklasse, waffenlos und in Rüstung ausgeübt wurde und schon vor dem Jahr 1650 bekannt war. In diesem Jahr kam der Chinese Chin-Gempin nach Japan und lehrte dort sein Jiu Jitsu. Die Adelsfamilien erkannten schnell den Wert, den diese Kampfkunst für sie selbst und ihre Gefolgsleute darstellte. Aber auch die Samurai machten sich Gempins Jiu Jitsu zu eigen, perfektionierten es und nahmen es in ihren Ehrenkodex, dem „Bushido“ auf. In der damaligen Zeit war das Zurückweichen vor dem Gegner als Ausdruck von Angst und Feigheit verpönt.
Die Samurai nutzten es jedoch, um ihre Gegner zu unvorsichtigen und leichtfertigen Kämpfen zu verleiten und sie dann leicht zu überwinden. Auch die „Ninja“ (hochspezialisierte Einzelkämpfer), die „Wako“ (Piraten) und die Komoso (ritterlich Bettelmönche) waren neben den Samurai an der Entwicklung des Jiu Jitsu beteiligt.
In der Folgezeit gründeten sich verschiedene Stilrichtungen wie Toride, Komiuchi, Tai-jitsu, Wa-jitsu, Aiki-jitsu und Kito-ryu-jiu-jitsu.
Mit der Öffnung Japans, das 1600 – 1853 von der umgebenden Welt so gut wie abgeschlossen war, setzte eine gewisse Verachtung der eigenen Kultur ein: alles Fremde wurde nun verherrlicht und somit geriet auch die alte Kampfkunst Jiu Jitsu beinahe in Vergessenheit.
Im Jahre 1877 der deutsche Mediziner, Professor Dr. Erwin Bälz, der an der kaiserlichen Universität in Tokio zwischen 1876 und 1905 lehrte, den Jiu Jitsu Altmeister Totsuka, bei Vorführungen gesehen hatte, wurde die Kampfkunst wieder in Erinnerung gebracht. Bälz war von den Vorführungen so angetan, dass er Jiu Jitsu als „Gymnastik“ für seine Studenten an der Universität einführte. Unter diesen Studenten befand sich auch Jigoro Kano (1860-1939). Er übte mit Begeisterung und suchte weitere alte Meister auf und studierte viele Stilrichtungen.
Auf diese Weise wurde Kano von Fukudo Hoachinosuke, dem Kampfmeister am Kaiserlichen Institut für Kriegskünste in die Geheimnisse des Ten-Shin-Shinyo-Systems eingeweiht, in dem bevorzugt Schläge und Stöße mit Händen und Tritte und Stöße mit den Füßen, sowie Verhebelungen der gegnerischen Glieder gelehrt wurden.
Durch den berühmten Meister Jikubo Kohei lernte er später auch das Kito-ryu-jiu-jitsu (= Kunst, oder Fertigkeit durch sanftes Ausweichen und Nachgeben, dem Gegner das Gleichgewicht zu brechen, um ihn auszuheben und dann niederzuwerfen) kennen. Das Kito-ryu-jiu-jitsu war um 1640 von Terada entwickelt worden, der auch das, dem Karate verwandte, Kempo gefördert hatte.