Gedanken-Meinungen

Was für ein Unsinn in der Welt der Kampfkünste. Da schaue ich mir mal einige Urkunden an und stelle fest, dass schon viele aus dem Jenseits heraus posten.
Da werden von Personen, die vielleicht gerade mal zwischen 35 und 50 Jahre alt sind Urkunden veröffentlich, auf denen sie den 12. oder gar den 15. DAN innehaben. Denen ist nichts mehr heilig. Ich glaube, diese Leute sind sich der Bedeutung der DAN- Grade überhaupt nicht bewusst. Ok, dann sollen sie sich etwas anders einfallen lassen und vielleicht mit 12. oder 15. Streifen auf einem bunten Gürtel operieren. Irgendwo hört doch das Verständnis auf.
Wenn man mal davon ausgeht, dass es im Judo begann und man wirklich verdienten Personen und hochkarätigen Meistern nach derem Tod den 12. DAN verliehen hat, so ist dies noch nachvollziehbar. Also Leute, wir haben Kontakt mit dem Jenseits. Ebenso verhält es sich mit den Titeln.
Unwissend, was die Titel bedeuten, wird munter gemischt. Ja, der Soke wird für den Stilgründer genommen, wobei man keine Stile mehr neu gründen kann, allenfalls Systeme und der Soke ja auch kein Stilgründe ist, hört sich aber gut an. So finden sich Formulierungen wie: Prof. Dr. Colonel Soke Hanshi Sifu blablabla. Was soll dieser Unsinn. Kann man diese Leute noch ernst nehmen? Mal schauen was noch kommt. Vielleicht Alien-Forces Chiefinstructor Hanshi Außenminister Installateur Alf von Melmak. Schon vor der Geburt aktiv Sind diese Kinder bereits vor der Geburts aktiv und welchen Grad erhalten sie mit 30, 30 usw.?
Zitat aus einem Bericht: Beim ................können bereits Kinder und Jugendliche ab sieben Jahre, die besonders herausragende Leistungen im Karate erbringen den Junior Schwarzgurt bekommen. Hier gibt es einen Schwarzgurt mit weißen, gelben, blauen und roten Streifen und es ist somit in vier Altersgruppen unterteilt. ....... ist nun in der letzten Altersgruppe 13 bis 14 Jahre angekommen und konnte durch gekonnt gezeigte Leistungen in den Disziplinen Fitness, Selbstverteidigung, Kumite (Kampf), sowie Techniken erneut seinen nächsten Schwarzgurt mit roten Streifen ablegen. In zwei Jahren muss er sich dann seiner Erwachsenen Schwarzgurt Prüfung stellen, diese dürfte aber für ihn auch keine großen Probleme darstellen.

Wie war es früher

Nun mittlerweile gehen mir die ganzen Diskussionen über ADHS, schwer erziehbare Kinder usw. auf den Zeiger. Dabei sind doch nicht die Kinder und Jugendlichen schlecht, nein die Gesellschaft macht sie doch zu dem was sie sind.
Was will man denn heute erreichen? 3 1/2 jährige Intelligenz-Bestien. Hat man schon mal daran gedacht, dass Kinder auch noch Kinder bleiben sollen. Sie brauchen ihre Freiräume für ihre Entwicklung. Sozialkompetenz lernt man im täglichen Leben. Man muss sich mit Dingen auseinandersetzen. Dazu gehört auch, dass man mal dreckig wird, rauft und auch mal ein paar auf die Fresse bekommt, wenn man sie zu weit aufreisst.
Es ist egal, welches Thema man hier anpackt, niemand denkt auch mal daran, dass die Gesellschaft, Industrie, Medien etc. einen großen Teil Schuld an der Sache haben. Kinder und Jugendliche brauchen Grenzen, die muss man ihnen aufzeigen, man muss ihnen klar machen, was sie dürfen und was nicht.
Aber gehen wir mal so 50 Jahre zurück, da gab es kein Video, selten mal einen Fernseher, erst recht kein Handy, keine Laptops usw. Sicher, wenn es dies zu der Zeit schon gegeben hätte, würden wir vielleicht auch damit umgegangen sein. Unsere Eltern waren eine andere Generation, die haben Krieg erlebt, Armut usw.
Es gab 8 Schuljahre. Die Leute waren bestimmt nicht blöder als heute. Man hat in den 8 Jahren auch einiges gelernt und die, die das Zeug dazu hatten, gingen halt aufs Gymnasium, Realschule usw.
Das bedeutet, die meisten kamen mit 14 Jahren aus der Schule, hatten nun die Möglichkeit eine Lehre zu beginnen, auf dem Bau oder Fabrik zu arbeiten. Kann sich heute jemand einen 14jährigen auf dem Bau oder in der Fabrik vorstellen?
Unsere Lehrer hatten noch Rechte. Aufsässigkeit, Mobben usw. wurde mir dem Rohrstock bestraft, das hat keinem geschadet. Stubenarrest gab es von zu Hause (heute ist das eine Belohnung).
Man musste noch Briefe schreiben, keine SMS, keine Mails, damit war schon mal die Weiterentwicklung der Sprache sichergestellt. Aber es gab auch noch andere Auswirkungen. Wer mit 14 Jahren in das Arbeitsleben eintrat, zahlte Steuern, Sozialversicherung etc. Mit 18 Jahren ging es für 18 Monate zur Bundeswehr, zu der Zeit gab es keine Zivis, vielleicht hatte man Glück und wurde als Kriegsdienstverweigerer anerkannt, was sehr selten war. 18 Monate unterordnen und gehorchen.
Volljährig war man erst mit 21. Keine 13jährige wäre auf die Idee gekommen zu motzen, weil ihr Freund nicht bei ihr schlafen darf. 22.00 Uhr spätestens hieß es zu Hause sein, auch mit 17 oder 18.
Ich will nicht behaupten, dass alles besser war, es war halt anders. Niemand hätte sich al 12jähriger getraut einem Erwachsenen Prügel anzudrohen. Die Änderung kam mit der Flower-Power Zeit, die Auflehnung gegen die Gesellschaft, was sich natürlich geändert hat, als diese Personen nun selbst Eltern wurden.
Ich könnte hier ganze Abhandlungen schreiben, dabei fällt mir noch ein, dass es schwer verständlich ist, wenn ein 23jähriger nach Jugendstrafrecht verurteilt wird, weil ihm noch die geistige Reife fehlt und für einen Mord etc. mal eben 5 Jahre Jugendarrest bekommt. Wenn er geistig nicht gereift ist, dann soll er in die Psychiatrie. Aber dies ist alles nicht Schuld der Jugend oder der Kinder, es ist das Versagen der Gesellschaft. Erziehungsmäßig sah es ja in den meisten Fällen so aus, dass die Mutter „nur“ Hausfrau war und der Mann das Geld verdiente. In einigen Fällen gab es ja auch noch Großeltern, die an der Erziehung mitgewirkt haben.
Teilweise lebten 3 Generationen unter einem Dach, da war dies nicht so schwierig. Dann kam das Streben nach „Wohlstand“, damit wurde natürlich auch alles teurer. Es wurde mehr produziert, als man eigentlich brauchte, die Wegwerfgesellschaft war geboren. Man musste immer das neueste haben. Durch die Verteuerung mussten nun beide Elternteile das Geld ranschaffen, für die Alten. „sprich Großeltern“ war kein Platz mehr da und man hatte keine Zeit, also abschieben.
Der Markt reagierte natürlich sofort, mehr Einkommen, höhere Mieten, mehr Steuern usw. Leere Versprechungen in Bezug auf Wohnungsbau sorgten für einen Bauboom und den daraus folgenden Bankrott.
Großfamilie, wie man es früher kannte war verpönt, mehr als 2 Kinder war asozial. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, dass vieles früher auch nicht schlecht war, mal abgesehen vom preußischen Schulsystem, das ja den perfekten Staatsbürger schaffen sollte. Ich stelle mir nur die Frage, wo das ganze hinführen soll? Keine Handwerker, aber dafür etliche arbeitslose Informatiker und sonstige Zeitgenossen. Hat man auch mal daran gedacht, dass die Kinder ihre persönliche Entwicklung brauchen, ein Elternhaus, in denen sie betreut werden und nicht mit Laptop, Playstation etc. ruhig gestellt werden. Lehrer, Lehrerinnen, Erzieher und Erzieherinnen stehen hier vor unlösbaren Aufgaben, werden gemobbt, bedroht etc. und können nichts dagegen unternehmen.
Dabei gäbe es genügend Lösungen, aber das ist Aufgabe der Gesellschaft, doch die überlässt es sich selbst und tut nur Dinge, um das schlechte Gewissen zu beruhigen

Gedanken zur Zeit

Nein, ich will nicht sagen dass früher alles besser war. Es war nur anders. Wenn unsere Generation die Möglichkeiten der heutigen Zeit gehabt hätte, so bin ich überzeugt, wäre es auch nicht viel anders gewesen. Die Menschheit, sprich Gesellschaft formt sich mit den Entwicklungen.
Dabei merken wir nur sehr schwierig, wie sich unser Leben immer mehr verflacht. Wir übernehmen gerne Dinge von außen, weil sie halt fremdartig und interessant sind, doch ist das auch alles richtig und gut für unsere Entwicklung?
Dies ist bei alltäglichen Dingen so, wie auch bei den Kampfkünsten. Für mich gibt es da keine Ausnahmen. Es wird uns etwas als richtig dargestellt und wir machen es dann noch richtigerer. Nehmen wir mal ein Beispiel der Elektronik und der virtuellen Spiele. Das meiste kam aus Japan, ja, Japan ist ein kleines Land mit vielen Menschen auf engstem Raum. Dort ist für die Kinder kein Platz zum Fußballspielen oder für das Spielen in freier Natur. Also hat man alternativen Methoden entwickelt, die zudem noch einen besonderen Nutzen haben. Das Kind, das mit Elektronik spielt und sich in virtuelle Welten begibt beansprucht nicht viel Platz. Also bewegt es sich in 2 Dimensionen. Die dritte Dimension jedoch, hier meine ich die Tiefe im Leben, die praktische Erfahrung wird ihm geraubt. Irgendwann ist es nicht mehr in der Lage sämtliche Sinne zu benutzen, denn die einzigen zwei Sinne die es braucht, wenn es vor dem Monitor sitzt, sind Sehen und Hören.
Dabei werden alle diese Sinne immer mehr verkümmern. Der Mensch lebt mit dem Computerbildschirm, mit Knopfdrücken, Sehen und Denken. Berührung und andere Empfindungen sind nicht notwendig. Die virtuelle Welt wird zur Realität und man verliert immer mehr den Bezug zur Wirklichkeit.
Der Mensch sucht die Superlative, die Industrie setzt auf Stimulation der Sinne Hören und Sehen, gibt vor, was Lifestyle ist. Der Mensch strebt nach diesem Lifestyle. Immer schlanker, immer gesünder?, immer reicher. Die Bilder der Werbeplakate und die Fernsehwerbung werden immer reißerischer, knalliger, sexueller und größer. Der Text dazu dreist und größenwahnsinnig.
Ich habe keine Ahnung wohin dies noch führen soll. Kommt die Zeit, dass wir nicht mehr in Urlaub fahren, technisch dürfte es möglich sein, uns die virtuelle Welt als real zu verkaufen, der Strand, die Berge im Wohnzimmer. Die virtuelle Frau, der virtuelle Mann, ähnlich wie bei Tamagotchi.
In der Kampfkunst wird es vielleicht nur noch virtuelle Wettkämpfe am Bildschirm geben, bei denen die Akteure ähnlich wie bereits bei vorhandenen Spielen (Pferderennen, Fußball) etc. virtuell trainiert werden.
Vielleicht gibt es noch ein paar Schulen, in denen sich die Lehrer als Entertainer betätigen, d.h. die Schüler zahlen einen Monatsbeitrag und der Lehrer führt ihnen etwas vor. Alles ist möglich.